Was bedeutet das neue Tierarzneimittelgesetz für Tierhalter?
Voller Sorge blicken wir derzeit in eine ungewisse Zukunft, was die Behandlung unserer Haustiere angeht. Denn kommende Woche tritt das neue Tierarzneimittelgesetz (TAMG) in Kraft.
Was bedeutet das für Sie als Tierhalter?
Ab dem 28.01.2022 wird es verboten sein, Tieren Arzneimittel zu verabreichen, die für den menschlichen Gebrauch bestimmt sind. Dazu zählen leider auch homöopathische Arzneien, sofern diese nicht den Zusatz „ad us. vet.“ (zum Gebrauch an Tieren) tragen, oder von einem Tierarzt verordnet wurden.
Somit begehen Sie streng genommen eine Ordnungswidrigkeit, wenn Sie Ihrem Tier weiterhin die von mir verordneten homöopathischen (Human-) Arzneimittel verabreichen. Und auch ich als Tierheilpraktikerin darf meinen Patienten künftig derartige Arzneimittel nicht mehr verabreichen oder verordnen.
Dies gilt nicht für Bachblüten, pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel oder für homöopathische Arzneien mit dem Zusatz „ad us. vet.“!
Wer wird das kontrollieren?
Diese Frage scheint derzeit nicht ausreichend geklärt. Vermutlich werden die Veterinärämter mit der „Kontrolle“ beauftragt werden, doch auch Tierärzten und Apotheken könnte die Aufgabe übertragen werden, die Einhaltung des Gesetzes zu überprüfen. Es wäre also möglich, dass Sie die Arzneien in der Apotheke nicht mehr erhalten, wenn Sie erwähnen, dass diese für Ihr Tier bestimmt sind.
Zum jetzigen Zeitpunkt stehen noch die entsprechenden Rechtsverordnungen aus, die die Umsetzung des Gesetzes regeln. Ferner wurde seitens der Tierheilpraktiker-Verbände Verfassungsbeschwerde eingereicht. Und auch die Hersteller der homöopathischen Arzneimittel haben angekündigt, weitere Medikamente für Tiere zu Verfügung zu stellen.
Eine Petition zur Nachbesserung des Gesetzestextes läuft derzeit noch und jede weitere Unterschrift verleiht dem Anliegen Nachdruck:
Sollten Sie konkrete Fragen zum Therapieplan für Ihr Tier haben, zögern Sie bitte nicht, sich an mich zu wenden. Sofern ich es kann, helfe ich Ihnen gern weiter.
Sobald es neue Erkenntnisse zum Thema gibt, werde ich hier darüber berichten.
Ich versuche trotz allem positiv in die Zukunft blicken und so gut es geht, im vorgegebenen gesetzlichen Rahmen, weiterhin für meine Patienten da sein.