Hagebutte – Pflänzle des Monats Januar
Die Hagebutte ist die Frucht der Heckenrose, auch Hundsrose (Rosa canina) genannt. Die Bezeichnung Hundsrose bezieht sich jedoch nicht auf unsere vierbeinigen Freunde, sondern stammt vom Begriff „hundsgemein“ ab, was so viel bedeutet wie „gewöhnlich“ oder „weit verbreitet“. Neben der Hundsrose gibt es noch viele weitere Vertreter der Wildrosen, alle tragen Hagebutten als Früchte und alle sind essbar. Sie zeichnen sich durch einen außerordentlich hohen Gehalt an Vitamin C aus, und zwar etwa achtmal (!) so viel wie in Zitronen enthalten ist. Damit sind Hagebutten das ideale „Winterfutter“, z.B. für Vögel.
Die Wildrose blüht nämlich nur recht kurz, meist im Mai oder Juni, dafür hängen ihre Früchte ab Oktober/November bis ins Frühjahr hinein am Strauch. Weder Schnee noch Eis machen ihnen zu schaffen und sie versorgen uns und die Tierwelt mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen (neben Vitamin C auch Mineralstoffe und Antioxidantien) den ganzen Winter über.
Hagebutten unterstützen das Immunsystem und können nicht nur bei Erkältungen, sondern auch bei anderen entzündlichen Erkrankungen, wie z.B. Gelenkserkrankungen eingesetzt werden. Im Veterinärbereich können die Früchte roh oder getrocknet verfüttert werden, wenn sie nicht sogar selbst direkt vom Strauch genascht werden (siehe Foto, Danke an meine liebe Patientenbesitzerin Simone und ihre Weimaraner!). Wir Menschen verzehren sie lieber als Tee oder Marmelade.
Die Heckenrose kann mehrere hundert Jahre alt werden und ein undurchdringbares, mit Dornen versehenes Dickicht ausbilden. Daher wurde sie früher gern als Schutzhecke, bzw. Umzäunung eingesetzt. Ferner galt sie bei unseren Vorfahren den Germanen als Symbol für die Liebe. Denken wir nur an das Märchen vom Dornröschen, das umgeben von einer Dornenhecke im hundertjährigen Schlaf liegt. Bei dieser undurchdringbaren Dornenhecke, die die schlafende Prinzessin umgibt, bis ihr Prinz sie schließlich wach küsst, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Heckenrose.
Vielen Kindern ist die Hundsrose jedoch weniger aus dem Märchen bekannt, als vielmehr um Freunde zu ärgern: die Rede ist natürlich vom Juckpulver. Im Inneren der Hagebutten befinden sich nämlich kleine Kerne, die mit Härchen versehen sind. Diese können Juckreiz auslösen, weshalb beim rohen Verzehr der ganzen Frucht gelegentlich auch Hustenreiz, im schlimmsten Fall auch allergische Reaktionen entstehen können.
Und auch ein altes Volkslied dreht sich um die Hagebutte. Erratet Ihr es?
„Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm.
Es hat von lauter Purpur ein Mäntlein um“ (…)
Dieses Männlein, das da steht im Wald allein mit dem roten Mäntelein und dem schwarzen Käppelein ist natürlich – unsere Hagebutte!
Und zum Abschluß noch ein schönes Zitat aus Frankreich:
“Es gibt keine noch so schöne Rose, die nicht zur Hagebutte wird.”
Fragen? Wünsche? Anregungen? Gerne per Mail an mich!
Weiter geht es Mitte Februar mit dem nächsten “Pflänzle des Monats”…. lasst Euch überraschen… 😉